Wenn ihr auch ein Kosmetik-Liebhaber seid, kommt euch dieses Problem vielleicht bekannt vor: Beim Stöbern in seiner beachtlichen Sammlung stößt man auf ein längst vergessenes Produkt und brennt darauf, es wieder einmal zu benutzen. Doch beim Öffnen der Verpackung wird man plötzlich unsicher und fragt sich: Wie lange ist Kosmetik haltbar? Und kann ich das überhaupt noch verwenden? Um euch solche Situationen in Zukunft ein wenig zu erleichtern, haben wir für euch alles zum Thema „Pflege und Make-up Haltbarkeit“ recherchiert!

Wie lange ist Kosmetik haltbar?

Eines steht fest, hin und wieder sollte man im Rahmen einer Beauty Inventur alle abgelaufenen Produkte aussortieren. Denn was man nicht mehr verwenden kann, verstellt nur unnötig Platz auf dem Schminktisch und im Badezimmer-Schrank. Und nicht nur aus Platzgründen ist eine regelmäßige Ausmist-Session sinnvoll – sie bewahrt uns auch davor, versehentlich ein abgelaufenes Produkt zu verwenden. Im schlimmsten Fall kann ein derartiger Beauty-Faux Pax nicht zur zu fleckigem Make-Up oder unangenehmen Geruch führen, sondern sogar gesundheitsschädlich sein: mit Bindehautentzündungen oder Ausschlag ist wirklich nicht zu spaßen.

Also lieber einmal zu viel nach dem Haltbarkeitsdatum suchen, als sich hinterher furchtbar zu ärgern. Doch das mit dem MHD ist bei Kosmetik so eine Sache – anders als bei Lebensmitteln muss man da oft ganz schön herumrätseln. Man muss sich nämlich je nach Zustand des Produktes zwei Fragen stellen: Wie lange ist Kosmetik ungeöffnet haltbar? Und wie lange hält eine Creme bzw. wie lange hält Make-up, wenn das Produkt bereits verwendet wurde? Die Antwort darauf kann je nach Produkttyp sehr unterschiedlich ausfallen. Und leider ist im Gegensatz zu Lebensmitteln auch die Konsistenz des Kosmetikums nicht immer ein Zeichen für dessen Unbedenklichkeit.

Das sagt uns die Verpackung!

Will man wissen, wie lange ein Produkt verwendet werden kann, findet man die Antwort ziemlich sicher auf dessen Verpackung. Denn seit über zehn Jahren muss auf allen Kosmetika irgendeine Form von Haltbarkeitsdatum angegeben sein. Viele von euch haben den kleinen geöffneten Cremetiegel bestimmt schon einmal auf einer Verpackung entdeckt. Die darin abgedruckte Zahl steht für den Verwendungszeitraum nach dem ersten Öffnen in Monaten. 3M auf einer Mascara bedeutet dann zum Beispiel: 3 Monate nach dem ersten Auftragen ist das Produkt nicht mehr unbedenklich. Bei Parfum bedeutet ein 24M hingegen, dass sich die Duftnoten nach zwei Jahren bereits verändert haben können.

Vielleicht ist euch auf dem ein oder anderen Produkt auch schon ein richtiges Haltbarkeitsdatum aufgefallen. Der Naturkosmetikhersteller Alverde gibt beispielsweise seine MHDs immer mit Monat und Jahreszahl an – in diesem Fall funktioniert das mit dem Haltbarkeitscheck ähnlich wie bei einer Milch-Packung. Ist das Produkt geöffnet, das Datum nicht überschritten und alles riecht gut und bzw. sieht gut aus, muss man sich keine Sorgen machen.

Wie auch bei Nahrungsmitteln ist das MHD aber nur ein genereller Richtwert – hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Produkt durch eine beschädigte Verpackung oder eine zu warme bzw. zu kalte Lagerung seine Haltbarkeit vorzeitig einbüßt. In diesem Fall kann man sich aber auf seinen Hausverstand verlassen – verändert ein Produkt Aussehen oder Geruch bekommt man das im Normalfall schnell mit und hat ohnehin keine Lust mehr, es zu benutzen.

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Bei diesen Produkten ist besondere Vorsicht geboten!

Manche Kosmetika sind aufgrund ihres Verwendungszwecks besonders gefährdet, durch etwaige Verunreinigungen Infektionen auszulösen. Bei diesen Produkten sollte man im wahrsten Sinne des Wortes kein Auge zudrücken und sie mit Ablauf der Haltbarkeit oder gegebenenfalls auch schon davor wegwerfen.

Mascara:

Wer kennt das nicht, irgendwo in den Tiefen der Schminksammlung findet man eine verwaiste Mascara und fragt sich, ob die wohl einen tollen Wimpernaufschlag zaubert. Aber Vorsicht – bevor man mit dem Bürstchen in Augennähe kommt, umbedingt darauf achten, ob das Produkt schon benutzt war. Denn ist die Wimterntusche länger als sechs Monate offen, hat man keine Garantie für deren Unbedenklichkeit. Womöglich haben sich darin schon Kulturen von gefährlichen Bakterien eingenistet und diese können im schlimmsten Fall eine Bindehautentzündung hervorrufen.

Generell gilt hier: Hatte man während dem Gebrauch einer Mascara eine Augeninfektion, wurde das Produkt zwischendurch von jemand anderem verwendet oder ist es länger als sechs (wenn man ganz sicher gehen will oder Kontaktlinsen trägt 3) Monate in Verwendung, dann bitte in die Tonne damit. Das Selbe gilt für weniger lang geöffnete Mascaras, die aber trotzdem ausgetrocknet und klumpig sind. Das sieht erstens unschön aus und zweitens können die kleinen Klümpchen auch zu Irritationen im Auge führen.

Eyeliner:

Hier muss man nicht ganz so vorsichtig sein, wie bei der Wimperntusche, dennoch gilt: Nach einem halben Jahr lieber weg damit. Bei Kajalstiften, die man anspitzen kann, ist jedoch das Risiko einer bakteriellen Infektion nicht allzu groß, da man die äußerste Schicht des Produktes regelmäßig entfernt.

Augencreme:

Vielleicht habt ihr das Muster schon erkannt: Alle Produkte, die am oder ums Auge verwendet werden, sollten auf jeden Fall ganz genau auf ihre Haltbarkeit gecheckt werden. Nicht jede Augencreme ist so lange haltbar, wie ein gewöhnlicher Moisturizer. Die Produkte für die zarte Augenpartie enthalten nämlich oft weniger Konservierungsstoffe. Im Zweifelsfall also immer die Verpackung im Auge behalten!

Sonnencreme:

Dieses Produkt sollte ebenfalls vor dem Auftragen auf seine Haltbarkeit kontrolliert werden. Denn ist die Creme abgelaufen, kann der Lichtschutzfaktor nicht mehr gewährleistet sein – ein Sonnenbrand ist eventuell die Folge!

Selbstbräuner:

Bei dieser Produktkategorie können im Falle einer überschrittenen Mindesthaltbarkeit zwar keine unangenehmen gesundheitlichen Folgen auftreten, aber dafür optische. Denn hat sich die Konsistenz des Selbstbräuners verändert, kann das zu einem ungleichmäßigen, fleckigen oder viel zu orangen Ergebnis führen.

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Vorsicht, Keimfalle!

Generell gilt: Bevor man an oder in ein Produkt fasst, die Hände gründlich mit Seife waschen! Das gilt auch für Kosmetika, die wir unterwegs verwenden – im Bus mit den Fingern in die Lipbalm-Dose zu fahren, ist einfach nicht ratsam.

Wer zu Pickeln oder Akne neigt, sollte bei Foundation, Puder, Blush und Bronzer besondere Vorsicht walten lassen. Denn in diesen Produkten sammeln sich schnell Bakterien an, die auch vor Ablauf der Haltbarkeit neue Unreinheiten auslösen können. Also alle Schmink-Tools nach jeder Anwendung gründlich reinigen und bei Puder-Produkten gegebenenfalls hin und wieder die oberste Schicht im Tiegelchen sanft mit einem Taschentuch entfernen. Auch die Gesichtscreme sollte man sich am besten mit einem kleinen Spatel aus dem Töpfchen holen, um sie nicht unnötig mit den Fingern zu kontaminieren.

Behandelt man seine Kosmetika jedoch sorgsam und vor allem hygienisch, kann man sie bedenkenlos die volle angegebene Monatsanzahl verwenden.

Bei diesen Produkten nehmen wir’s locker!

Keine Sorgen um das Haltbarkeitsdatum muss man sich bei Nagellack, Bodylotion, Gesichtswaschgels, Peeling, Duschgel, Shampoo und Deo machen. Sind diese Produkte nicht mehr in Ordnung, merkt man ihnen es deutlich anhand der veränderten Farbe bzw. Konsistenz und eventuell auch am unangenehmen Geruch an.

In Punkto Lippenstift und Parfum scheiden sich die Geister – manche bewahren diese Produkte, zum Teil auch aus nostalgischen Gründen, über viele Jahre hinweg auf. Doch wenn man ganz korrekt sein möchte, sollte man auch hier die Haltbarkeitsangaben nicht unbedingt überschreiten.

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Make-up länger haltbar machen – unsere 3 Top-Tipps:

1. Vor Wärme schützen! Viele Produkte verderben schneller, wenn sie Temperaturen über 25 Grad oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Oft trennen sich dann bei Cremes öl- und wasserbasierte Komponenten voneinander ab.
2. Vor Frost schützen! Das Selbe gilt auch für frostige Temperaturen – sie können dazu führen, dass Produkte ihre Textur verändern und hart oder bröselig werden. Zwar schwören viele darauf, dass Produkte länger halten, wenn man sie im Kühlschrank aufbewahrt und das stimmt auch zum Teil, da sich dort Bakterien nicht so schnell vermehren, jedoch ist alles unter dem Gefrierpunkt definitiv kontraproduktiv.
3. Finger weg und Deckel zu! Wie bereits erwähnt halten Cremes & Co. besonders lange, wenn man sie nicht direkt mit den Fingern aus dem Töpfchen holt. Und apropos Töpfchen – jede Verpackung hat meist auch einen Deckel, den man immer fest verschließen sollte. Dann trocknet auch nichts vorzeitig aus!

Wie sieht es in eurem Beautyschrank aus? Ist wieder mal eine Beauty Inventur fällig oder achtet ihr genau auf die Haltbarkeitsangaben? 

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