Naturkosmetik: Was steckt dahinter und wie verträglich ist sie wirklich?
Groß angepriesen verspricht Naturkosmetik die Rettung deiner Haut und der Erde. Doch was steckt hinter nachhaltigen Beautymarken und wieviel Natur ist wirklich drin? Ist Kosmetik nur dann umweltfreundlich, wenn sich die Marke für faire Arbeitsbedingungen einsetzt, Produkte nicht an Tieren testet und alle Inhaltsstoffe vegan und bio sind?
Seit einigen Monaten beschäftige ich mich intensiv mit diesem Thema, da es für mich persönlich auch immer wichtiger wird. Im heutigen Blogbeitrag soll es darum gehen, was Naturkosmetik eigentlich ist und worauf du achten solltest.
Naturkosmetik: Was ist das eigentlich genau?
Der Begriff „Naturkosmetik“ ist derzeit weder in Österreich, Deutschland noch der EU gesetzlich definiert. Abhilfe bieten hier Naturkosmetik-Siegel, die Produkte kennzeichnen. Allerdings entsprechen diese Produkte dann lediglich den Standards dieses Siegels. Problematisch ist, dass es kein einheitliches Siegel gibt, sondern viele verschiedene. Und jedes einzelne setzt andere Kriterien voraus, denn je nach Siegel variiert der Mindestanteil an natürlichen Rohstoffen. Wieviel Natur dann wirklich drin ist, entscheiden die Siegel.
Das heißt: Du solltest dich im Vorhinein gut informieren und Richtlinien von bestimmten Siegeln unter die Lupe nehmen. „ECOCERT“, „OSMOS-Standard“, „NaTrue“ oder „BDIH“ gelten als vertrauenswürdige Siegel mit strengen Auflagen, die einen hohen Mindestanteil an natürlichen Rohstoffe garantieren.
Was ist der Unterschied zwischen Naturkosmetik und normaler Kosmetik?
In herkömmlichen Kosmetikartikeln oder Pflegeprodukten werden teilweise hormonartige Stoffe verwendet. Vor allem in Shampoos, Peelings oder sogar in Zahnpasta finden sich „reinigende“ Plastikpartikel. Diese gelangen dann über unsere Kanalisation über Umwege ins Meer und gefährden dort Tiere und Pflanzen. Naturkosmetik verzichtet auf solche „Zusätze“.
Achtung Zusatzstoffe!
Ohne gesetzliche Regelung darf man eigentlich alles als Naturkosmetik deklarieren, obwohl giftige und unnatürliche Stoffe enthalten sind. Die folgenden Zusatzstoffe sollten in keinem Naturkosmetik-Produkt enthalten sein.
- Petrolatum: Erdöl gehört nicht auf die Haut. Leider verwenden viele Hersteller Erdöle als billigen Ersatz für pflegende und natürliche Fette wie zum Beispiel Sheabutter.
- Parabene: Parabene stehen seit langem unter dem Verdacht krebserregend zu wirken. Diese Konservierungsstoffe können aber auch Allergien auslösen und unseren Hormonhaushalt durcheinanderbringen.
- PEG: 99 % der herkömmlichen Shampoos enthalten PEG, Emulgatoren, die Wasser und Fett verbinden. PEG löst aber Zellwände auf und verursacht, dass Schadstoffe durch die Haut in unseren Kreislauf gelangen.
- Phthalate: Phthalate sind Weichmacher. Einige wurden aufgrund des Gesundheitsrisikos in Europa verboten, jedoch nicht alle aus dieser Gruppe. In Kosmetikartikeln und vor allem in Sonnencremes findet sich dieser Schadstoff. Frauen im gebärfähigen Alter sind durch die hormonhemmende Wirkung besonders gefährdet.
- Aluminium: Aluminium vermindert den Schweißaustritt und wirkt antibakteriell. Durch Aluminium kann es aber zu Hautirritationen wie Rötungen und Austrocknen kommen. Zudem ist bis heute nicht geklärt, ob Aluminium wirklich nicht in den Blutkreislauf eindringen kann.
- Triclosan: Triclosan verhindert Pilze und die Bildung von schädlichen Bakterien. Es kann sich aber negativ auf die menschliche Entwicklung auswirken und auch potentiell Krebs fördern.
Wie verträglich ist Naturkosmetik?
Generell sind natürlichere Produkte verträglicher als herkömmliche Beautyprodukte. Allgemein kann man aber nicht sagen, dass jeder jedes Produkt gut verträgt. Die einen vertragen synthetische Stoffe nicht, andere reagieren allergisch auf ätherische Öle. Viele Hersteller bieten aber auch Produkte ohne ätherische Öle an.
Zudem treten allergische Reaktionen bei Naturkosmetik selten bis nie auf. Naturkosmetik-Deo zum Beispiel verhindert übermäßige Bakterienbildung, statt die Schweißdrüsen zu verengen. Und mit natürlichen Beautyprodukten tust du nicht nur deiner Haut, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Zu verlässlichen Naturkosmetik-Brands zählen unter anderen Dr. Hauschka, Lavera oder Annemarie Börlind. Diese Clean-Beauty-Labels findest du unter anderem auch in diesem Blogbeitrag, wo ich dir 7 faire Beautymarken vorstelle.
Benutzt du bereits Naturkosmetik bzw. beschäftigst dich damit?
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Ich schminke mich relativ selten bzw. eher leicht, aber wenn ich mal was benutze dann ist es Naturkosmetik. Allerdings muss man viel mehr darauf achten.
Liebe Grüße
Luisa von https://www.allaboutluisa.com/
Das stimmt!
Ich stimme Ihnen zu, dass die Naturkosmetik-Siegel beim Kauf förderlich sein können. So erkennt man entsprechende Produkte und kann diese gegebenenfalls auch qualitativ einordnen. Ich denke, dass ich mich bezüglich der Zusatzstoffe weiter informieren werde. Vielen Dank!
Ich habe meine Shampoos und Duschgels vor ca. einem Jahr auf Naturkosmetik umgestellt. Es war ehrlich gesagt schon eine Umgewöhnung, allein wegen der Schaumbildung. Mittlerweile nutze ich aber alle sehr gerne. Trotzdem hatte ich anfangs gehofft einige Hautprobleme damit in den Griff zu bekommen. Das hat leider nicht geklappt.