Influencer Marketing: Hui oder Pfui? + Vorteile und Nachteile im Überblick
Vor kurzem haben wir hier auf dem Karriere Blog das Buzzword Influencer Marketing genauer unter die Lupe genommen. Aufbauend auf jenen Beitrag, möchten wir heute noch etwas tiefer in dieses Thema eintauchen. Wie jede Werbeform hat auch Influencer Marketing Vor- und Nachteile und wie man es sinnvoll nutzt, erfahrt ihr jetzt!
Welche Vor- und Nachteile hat Influencer Marketing?
Was ist Influencer Marketing? Diese Frage haben wir bereits in einem unserer vergangenen It’s Fem! Beiträge erörtert. Heute soll es aufbauend darauf darum gehen, was erfolgreiche Blogger Relations ausmacht, auf welchem Weg Unternehmen die passenden Influencer finden und was wir aus den heiß diskutierten, negativen Influencer Marketing Beispielen lernen können.
Viele, teils selbsternannte, Marketingexperten stehen dem Influencer Marketing als Werbestategie aktuell etwas kritisch gegenüber. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Fokus der medialen Berichterstattung gerade in letzter Zeit stark auf den Negativbeispielen der Branche liegt. Doch missglückte Influencer Kooperationen sind in der Marktrealität tatsächlich eher die Ausnahme. Der Grund für die einseitigen Medienberichte ist der selbe, wie in vielen anderen (Hobby-)journalistischen Bereichen: Frei nach dem Motto „If it bleeds ist leads“ werden vor allem negative Inhalte zu plakativen Aufreger-Themen modelliert.
Diese Art der Berichte bringt eben besonders viele Klicks und Leser. In ihren Hintergedanken unterscheiden sich diese Marketingexperten also eigentlich nicht von den kritisierten und unprofessionellen Influencern. Wie heißt es so schön: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
If you wanna be my influencer
Trotz der teilweise ungerechtfertigt kritischen Berichterstattung sind erfolgreiche Bloggerinnen und Blogger weiterhin mit einer Flut von Kooperationsanfragen konfrontiert. Viele von ihnen kreieren nicht nur guten Content, sondern haben auch eine beachtliche Fanbase. Und leider ist eben diese oft das alleinige Auswahlkriterium für interessierte Unternehmen.
Wer Erfolg jedoch rein in Zahlen misst, nützt im Influencer-Bereich nur einen winzigen Teil des vollen Marketing Potenzials. Natürlich erreicht man mit einer möglichst großen Reichweite auch besonders viele Menschen – doch kann man sie auch überzeugen?
Gerade für kleinere Unternehmen kann es oft sinnvoller sein, sich eher auf die Pendants zu ihrem eigenen Geschäftsmodell in der Influencer-Welt zu konzentrieren. Blogger und Instagrammer mit Followerzahlen unter den 100.000 gelten als sogenannte Mikro Influencer. Dieser Begriff ist rein quantitativ, müsste ich sie qualitativ bezeichnen, würde ich wohl eher so etwas wie Friend-Fluencer wählen.
Kleinere Influencer haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind (in den meisten Fällen) besonders authentisch. Zwischen ihnen und ihren Followern besteht ein vertrautes Verhältnis, das von beiden Seiten gehegt und gepflegt wird. Ähnlich wie bei guten Freunden wird viel Wert auf Ehrlichkeit gelegt – beworbene Produkte müssen da auch wirklich überzeugt haben! Je besser sich Influencer und Follower kennen, desto wichtiger ist diese Vertrauensbasis.
Und wie gewinnt man nun diese kostbaren Mikro-Influencer für sich? Um langfristige Kooperationen zu erwirken, sollte man als Unternehmer in einen aktiven Dialog treten und persönliche Überzeugungsarbeit leisten. Authentische Influencer kann man nur begeistern, wenn man selbst voll hinter seinem Produkt oder seiner Dienstleistung steht und auch bereit ist, hochwertigen, ehrlichen Content gebührend zu honorieren.
Wo finde ich den perfekten Influencer für meine Kampagne?
Viele Unternehmer stellen sich die Influencer-Branche als einen großen, unpersönlichen Pool aus Dienstleistungen vor. Doch wir sind hier nicht beim Fernsehen oder Radio. Im sozialen Online Marketing geht es nicht um knackige Deals und nüchterne Reichweitenzahlen.
Influencer Marketing bedeutet vor allem: Netzwerken, Überzeugen, Zuhören! Natürlich kann man als Unternehmer selten voll in diese komplexe Welt eintauchen – das muss man aber auch nicht! Denn mittlerweile haben sich einige Branchen-Insider darauf spezialisiert, Firmen auf ihrem Weg zur erfolgreichen Kooperation zur Seite zu stehen.
Eine Influencer Marketing Agentur nützt ihr eigenes Netzwerk aus brancheninternen Freundschaften und Recherchenfähigkeiten, um die idealen Partner zu finden. Ähnlich wie in der Liebe braucht auch im Influencer Marketing jeder Topf seinen Deckel!
Influencer-Marketing: die Vorteile und Nachteile im Überblick
Pro
- Wer den richtigen Blog Kooperationspartner finden und binden kann, hat den unschätzbaren Wettbewerbsvorteil eines glaubwürdigen Brand Ambassadors.
- Die authentischen Erfahrungsberichte von Bloggern sind viel wertvoller, als jedes künstlich generierte Marken-Storytelling.
- Was den Ethik-Aspekt anbelangt, ist richtig gekennzeichnetes Influencer Marketing eine sehr nachhaltige Werbeform. Im besten Falle unterstützen hier etablierte Unternehmer heranwachsende EPUs und Start-Ups bei der Produktion von hochwertigem Unterhaltungscontent.
- Im Gegensatz zu herkömmlichen Werbemedien sind Influencer nicht nur exzellente Markenbotschafter, sondern auch treue, langfristige Kunden. Sie werden also zu echten Brand Friends.
Contra
- Schlecht vorbereitete Kampagnen können in einem medialen Faux Pax enden, der im schlimmsten Fall auch noch viral geht! Stichwort Waschmittel-Shitstorm…
- Wer mit Influencern arbeitet, die nicht der eigenen Zielgruppe entsprechen, verschwendet sein Geld. Noch schlimmer ist es mit den schwarzen Schafen der Branche, die einen Großteil ihrer Follower gekauft haben.
- Überschneiden sich die herangezogenen Infleuncer stark in ihrer Zielgruppe, werden Konsumenten oft mehrfach erreicht – die Folge können Werbeverdrossenheit und Vertrauensverlust sein.
Wie seht ihr das Thema Influencer Marketing? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile und was sollte sich eurer Meinung nach verbessern?
ein sehr interessanter Beitrag liebe Reni,
persönlich finde ich den Begriff Influencer irgendwie unschön, weil er (zumindestens in Deutschland oder dem deutschsprachigen Raum) sehr negativ konnotiert ist ;)
für Marken und und Unternehmen aber eine wirkungsvolle Strategie!
schönen Donnerstag,
❤ Tina von http://liebewasist.com
Ein super interessanter und informativer Bericht! Über Influencer Marketing wird momentan ja heiß diskutiert, aber dass es von einigen „Experten“ grundsätzlich als unprofessionell und schlechte Werbeform bezeichnet wird finde ich absolut nicht okay. Nur weil es einige Negativbeispiele gibt, heißt es noch lange nicht, dass diese Werbeform grundsätzlich schlecht ist. Es gibt nämlich auch super gute und authentische Influencer-Werbung. Aber wie du sagst, negative Beispiele werden gerne aufgeputscht und übertrieben dargestellt, um mehr Leser anzuziehen. Ist nunmal so, sollte aber die Meinung der Menschen nicht so sehr beeinflussen, wie es das bei einigen leider tut…
Ganz liebe Grüße,
Krissi von the marquise diamond
http://www.themarquisediamond.de/
Ein guter und informativer Beitrag, der sich mit meiner Meinung deckt. Gerade der Begriff „Friends Fluencer“ hat mir sehr gut gefallen – denn so sehe ich mich auch ein bisschen. LG *thea
Liebe Rene,
vielen lieben Dank für den super informativen Bericht. Du hast es wirklich auf den Punkt gebracht. Die journalistische Berichterstattung wird zum größten Teil von Negativereignissen beherrscht. Wenn sich Promipaar XY streitet, generiert das sehr viel mehr Aufmerksamkeit als wen Paar XY eine glückliche Beziehung führt.
Finde den Satz: People don´t buy products, they buy storys., passend. Influencer-Marketing ist die authentischste Form von Marketing, wenn richtig umgesetzt. Gerade langfristige, authentische Beziehungen steigern nachweislich Bekanntheitsgrad und auch Sales.
Zu den schwarzen Schafen in der Branche, die Follower kaufen, kann ich diesen Artikel empfehlen –> https://www.influencerdb.net/blog/detect-fake-influencers-in-9-easy-steps/ . Vielleicht könntet ihr etwas Aufklärungsarbeit leisten und darauf aufmerksam machen. :)
Vielen Dank und liebe Grüße,
Franziska Nazarenus
[…] Blogging und Soziale Medien haben sich im vergangenen Jahrzehnt endgültig ihren Platz im Werbe- und PR-Olymp gesichert. Als Ich-AGs, die ihr Leben zu einer unterhaltsamen, mitunter lehrreichen, immer aber sehr persönlichen Reality-Show umwidmen, bieten sogenannte „Influencer“ Firmen heute den immensen Vorteil, relevante Zielgruppen auf besonders glaubwürdigem Weg zu erreichen. (Die Vor- und Nachteile von Influencer-Marketing könnt ihr bei Blogging-Guru Verena Raffl auf „Who…). […]