Für einen entspannten Beikoststart: nützliche Tipps und Tricks
Das Einführen der Beikost erfordert Fingerspitzengefühl. Damit dein Baby auch nach der Stillzeit mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, kann man sich etwa ab dem 4. Monat langsam Gedanken über die Einführung der Beikost machen. Es gibt zahlreiche Dinge, die man dafür besorgen und beachten könnte. Aber was braucht man dafür wirklich und was gilt es generell zu beachten?
Was du für einen erfolgreichen Beikoststart benötigst und worauf du achten sollst, verrate ich dir jetzt!
Beikost starten: meine Tipps und Must-haves
Die Einführung der Beikost steht kurz bevor und dieses Thema bereitet dir nach wie vor Kopfzerbrechen? Keine Sorge, so geht es wohl den meisten Mamas. Auch ich fühlte mich dezent überfordert und wälzte einen Ratgeber nach dem anderen. Dabei ist es gar nicht so kompliziert wie es anfangs scheint. Neben wissenswerten Informationen aus Büchern und anderen Mamablogs, sollte man ab und zu auch einfach die Augen verschließen und auf sein Bauchgefühl vertrauen.
Mich hat der unterschiedliche Input von allen möglichen Seiten und Informationsquellen teilweise einfach überfordert. Wundert mich auch nicht, denn der Beikoststart ist schließlich ein sehr großer Schritt und definitiv ein neuer Meilenstein, der da auf Eltern und Baby zukommt. Schlussendlich habe ich die für mich wichtigsten Informationen gesammelt, sortiert und uns als Familie darauf vorbereitet.
Was du für einen erfolgreichen Beikoststart brauchst und worauf du achten musst, möchte ich heute auf meinem Mamablog mit dir teilen!
Wann mit Beikost starten?
Etwa ab dem 4. Monat habe ich mich mit dem Thema Beikoststart auseinandergesetzt. Viele Lesestunden später war mir klar: Ich halte mich an die Empfehlung der WHO. Diese besagt, 6 Monate ausschließlich zu stillen (oder Pre-Milch zu geben) und dann mit der Beikost starten. Dabei wird relativ klar festgelegt, dass man ab 6 Monaten mit Beikost starten sollte. Denn ab dem 6. Monat sind in der Regel das Verdauungssystem, die Funktion der Nieren und auch der Stoffwechsel so entwickelt, dass das Baby Brei auch verträgt.
Wenn dein Baby alle Reifezeichen erfüllt, dann kannst du mit der Beikost loslegen. Welche Reifezeichen das sind? Dein Baby kann mit leichter Unterstützung aufrecht sitzen, der Zungenstoßreflex ist verschwunden, es macht Kaubewegungen, dein Baby greift nach Nahrung und führt diese gezielt zum Mund. Wenn nicht alle Reifezeichen erfüllt sind, ist es sinnvoller lieber noch ein bisschen abzuwarten. Denk dabei daran, dass Essen kein Stress sein, sondern Spaß machen soll.
Mein Sohn war etwa 6 1/2 Monate alt, als er anfing zu essen. Würde man ab Entbindungstermin rechnen, wäre er beim Beikoststart sogar schon knapp 7 Monate alt gewesen. Die Reifezeichen hat er bereits mit etwa 5 1/2 Monaten erfüllt, ich wollte aber in jedem Fall die von der WHO empfohlenen 180 Tage ab Entbindungstermin abwarten. Bald wird er 1 Jahr alt und er ist ein wirklich guter Esser geworden. Brei mag er sehr gerne, noch lieber ist ihm allerdings Fingerfood, womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.
Brei, Fingerfood, BLW?
Ganz klassisch habe ich mit Karottenbrei gestartet. Vor Tag X habe ich meinem Sohn immer wieder mal gedünstetes Fingerfood angeboten – zum Entdecken und Kennenlernen von Nahrung. Es folgten Pastinake, Fenchel, Kürbis, Süßkartoffel, Spinat, Zucchini und schließlich auch Getreidesorten.
Er hatte noch keine Zähne, zeigte aber schon wesentliches Interesse an fester Nahrung. So begann ich ihm einen Mix aus Brei und Fingerfood anzubieten. Baby Led Weaning lässt sich durchaus mit Brei vereinbaren und wir halten bis heute daran fest. Zum Frühstück gibt es leckeres Fingerfood, mittags Brei oder etwas vom Familienessen, nachmittags einen Snack wie selbst gemachte Waffeln/Gemüsesticks oder Obstbrei und abends den klassischen Abendbrei und/oder ein paar Happen von unserem Essen. Mir persönlich war Fingerfood von Anfang an sympathischer. Ich kann mein Kind experimentieren lassen, er lernt das Essen in der Form kennen, wie es ist und er selbst hat viel Freude daran gefunden.
Wenn du dich für die klassische Variante, den Babybrei, entscheidest ist es wichtig, dass du dabei auch auf dein Baby hörst. Einige sind schon ab dem 5. Lebensmonat bereit, andere zeigen erst im siebten Monat Interesse an fester Nahrung. Manche Babys haben keine Lust auf Brei, sondern möchten stattdessen von Anfang an feste Nahrung zu sich nehmen. Sollte dies bei dir auch der Fall sein, kannst du es auch mit BLW (Baby Led Weaning) versuchen.
Was mir anfangs auch geholfen und den Druck herausgenommen hat: im ersten Jahr handelt es sich um BEIkost, Muttermilch oder Pre-Milch stellen nach wie vor die Hauptnahrungsquelle dar!
Mama-Tipps für den Beikoststart
Wie soeben erwähnt ist mein wichtigster Tipp an dich: Nimm den Druck raus! Dein Baby ist seit Monaten nichts anderes gewohnt als Muttermilch oder Pre-Nahrung – kein Wunder, dass viele Kinder beim ersten Löffel Brei das Gesicht verziehen. Mein Sohn hat sich etwa zwei Wochen lang geschüttelt, als ich mit Nahrung ankam. Und dann, von heute auf morgen, wollte er probieren und seitdem gab es nichts, was ihm nicht geschmeckt hat.
Sich in Ratgebern und auf Mamablogs zu informieren schadet auf keinen Fall. Vor allem gibt es auch lebenswichtige Dinge, die man vor Beikoststart einfach wissen sollte. Für mich war es der Mix aus seriösen Quellen und Bauchgefühl, das mich bis heute nicht enttäuscht hat. Ich rate dir daher: Vertraue auf dein Bauchgefühl und auf dein Baby – gemeinsam findet ihr den richtigen Weg für den Beikoststart.
Meine Must-haves für den Beikoststart
1. Geduld, Geduld, Geduld!
Oberste Priorität hat die Geduld – egal ob beim Essen oder beim Kochen. Erst ist das Stillen oder Fläschchen geben das Top-Thema und dann geht’s schon ans Eingemachte: die Einführung von fester Nahrung. Sobald du das Gefühl hast, dein Baby zeigt Interesse am Esstisch und beobachtet euch ganz genau, ist das schon ein zuverlässiges Anzeichen, dass es bereit für mehr ist.
Trotzdem solltest du nichts überstürzen, dich auch an den offiziellen Reifezeichen orientieren und vor allem auch deinem Baby das Tempo überlassen. Es gibt keinen Stichtag für den Beikoststart, früher oder später hat noch jeder zu essen begonnen!
2. Ein passender Hochstuhl
Eine entsprechende Sitzgelegenheit gehört zur Grundausstattung mit Baby – spätestens ab dem Alter, wo die Kleinen von alleine aufrecht sitzen können. Die meisten Hersteller bieten zudem auch sogenannte Newborn-Aufsätze an. Durchaus praktisch, weil das Baby so von Anfang an mit am Tisch sitzen kann.
Ob man jetzt einen passenden kleinen Tisch zum Hochstuhl braucht, ist Geschmackssache – bei einigen Hochstühlen ist er im Lieferumfang enthalten. Praktisch ist er auf jeden Fall, denn jeder, der bereits Kinder hat, weiß, wie schnell ein Becher umfällt oder das Essen am Tisch verteilt wird. So bleibt der Esstisch noch länger verschont.
Ein Stuhl fürs Leben: der Stokke Tripp Trapp® Hochstuhl
Den Tripp Trapp® von Stokke habe ich bereits in meiner Schwangerschaft bei einer Freundin entdeckt und ihr Kind liebt es, am Tisch im Babyaufsatz am Geschehen teilhaben zu können. Dieses gute Stück war auch eines der ersten, das sie mir für unsere Baby-Erstausstattung empfohlen hat. Ganz kurz stand der Tripp Trapp® auf meiner Wunschliste und wenige Zeit später durfte der Hochstuhl von Stokke auch schon bei uns einziehen.
Praktischerweise gibt es den legendären Hochstuhl auch in der wunderschönen Farbe Soft Mint, denn diese passt haargenau zu unserem Küchensofa! Zudem bin ich ein großer Fan des skandinavischen, cleanen Designs, das sich einfach wunderbar in unsere offene Wohnküche integrieren lässt. Aber nicht nur das Design war ausschlaggebend für einen Kauf. Stokke steht seit vielen Jahren für beste Qualität, außerordentliche Sicherheit und Widerstandsfähigkeit, produziert wird in Europa.
Was ich auch besonders gut finde ist, dass der Hochstuhl mit dem Kind mitwächst – von der Geburt bis ins Erwachsenenalter. Verschiedene Aufsätze und Polsterungen machen den Tripp Trapp® daher für uns zu einem klaren Must-have, was die Erstausstattung für den Beikoststart angeht. Die Kissen werden übrigens aus weicher Bio-Baumwolle hergestellt und sind mit einer abwischbaren PFC-freien Beschichtung versehen. Stokke beweist auch hier erneut, dass Komfort und Style sich super vereinbaren lassen.
3. Entsprechende Küchengeräte und Utensilien
Wenn du den Babybrei selber zubereiten möchtest, brauchst du nicht viel. Im Grunde reicht ein Gerät aus, mit dem Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch Dampf-gegart werden können. Ergänzend dazu brauchst du noch einen Pürierstab, um die passende Konsistenz zu bekommen. Ich nutze dafür einfach meinen Thermomix.
Mit großen Eiswürfelformen kannst du Babybrei super easy selbst vorbereiten und hast ihn so immer auf Vorrat. Das spart Zeit und macht dich in der Einführungsphase viel flexibler. Du kannst die Gemüsesorten entweder einzeln einfrieren oder du bereitest gleich vorab fertige Breimischungen vor. Ich habe jede Breisorte einzeln eingefroren und dann nach Lust und Laune miteinander gemischt.
Außerdem kann anfangs eine Küchenwaage sehr hilfreich sein. Auch bei Beikost-Rezepten gibt es Mengenangaben, wo vor allem die Balance der Zutaten im Vordergrund steht. Aufeinander abgestimmte Mahlzeiten an Gemüse, Fisch, Fleisch oder auch Hülsenfrüchten sind wichtig, um für ein ausgewogenes Verhältnis zu sorgen.
Möchtest du Babybrei schnell und schonend erwärmen, kannst du dafür einen Babykosterwärmer nutzen. Alternativ kannst du den Babybrei auch einfach in einem Wasserbad erwärmen.
4. Ganzkörperlätzchen & Co.
Alles, was beim Kampf gegen unnötige Wäscheberge hilft, ist herzlich willkommen! Dass die Einführung von fester Nahrung mit Entdecken verbunden ist, ist kein Geheimnis. Irgendwie schaffen es die kleinen Entdecker auch immer, dass das Essen überall hängen oder kleben bleibt.
Damit man aber nicht täglich die Waschmaschine betätigen muss, sind Ganzkörperlätzchen meine absoluten Helden, nicht nur beim Beikoststart! Es landet zwar dadurch nicht alles im Mund, aber zumindest müssen nur die Lätzchen gewaschen und nicht das gesamte Outfit mehrmals täglich gewechselt werden. Was wir auch gerne nutzen sind diese Baby-Lätzchen mit Auffangschale – vor allem, wenn Fingerfood im Spiel ist!
Tipp: Die Sonne ist für helle Kleidung das beste Bleichmittel! Gerade bei Flecken von Kürbis, Karotte & Co. hilft nichts besser als ein Tag in der Sonne!
5. Babygeschirr, Anfängerbesteck & trendige Tischmatten
Die Auswahl an schönem Babygeschirr ist wirklich riesig. Mittlerweile gibt es so eine große Auswahl, dass man sich oft gar nicht entscheiden kann. Es sollte allerdings frei von Schadstoffen sein, da die Kleinen ja direkten Kontakt damit haben. Wir nutzen seit Tag 1 diese nachhaltigen Breischalen.
Bekommt unser Sohn sein Fingerfood, dann isst er dieses aus kleinen Silikon-Tellern, die sich am Tisch festsaugen. Das ist wirklich sehr praktisch. Trendiges Babygeschirr sowie Tischsets gibt es mittlerweile in verschiedenen Formen und Farben. Meist haften diese direkt auf dem Tisch – was gerade bei den ersten Essversuchen alleine oder dem Baby Led Weaning Konzept definitiv von Vorteil ist.
Mundgerechtes Besteck ist speziell in der Einführungsphase von Brei besonders wichtig. Ideal sind weiche, biegsame Löffel aus bpa-freiem Plastik. (Ich schwöre von Beginn an auf die Löffel mit wärmeempfindlichen Spitzen von mam) Sprechen wir von Fingerfood, werden die Kleinen sowieso vorwiegend mit den Fingern essen und alles genau erkunden. Nach geraumer Zeit kann man dann auch mal dem Baby das Besteck überlassen und es diese neue Art zu Essen erlernen lassen.
Gerade wenn die Kleinen selbst den Löffel in die Hand nehmen, kommt es definitiv vor, dass auch etwas vom Essen am Boden landet. An dieser Stelle habe ich einen tollen Tipp für all jene, die ihren Boden besonders gernhaben und ihn so lange wie möglich schonen wollen: Bodenschutzmatten, die man ganz einfach unter den Hochstuhl gibt. Diese schützen den Boden nicht nur vor unschönen Kratzern durch das Hin- und Herschieben des Hochstuhls, sondern auch vor fiesen Essensflecken.
6. Sonstiges
Mit der Einführung der Beikost bieten viele ihren Babys Wasser an, allerdings ist zu diesem Zeitpunkt noch kein zusätzliches Getränk nötig. Nach wie vor ist es ausreichend, nach Bedarf Flüssigkeit über Muttermilch oder Pre-Nahrung anzubieten. Mein Sohn wollte immer wieder mal aus unserem Wasserglas probieren und mit etwa 8/9 Monaten hat er begonnen regelmäßig etwas Wasser zu trinken.
Wasser sollte man generell erst ab dem 6. Monat anbieten, ab Beikoststart könnten es etwa 200 ml Wasser täglich sein. Mein Kleiner ist aktuell 11 Monate alt und er trinkt zwischen 50 und 100 ml Wasser pro Tag, die restliche Flüssigkeit holt er sich wie gewohnt über die Muttermilch.
Um mögliche Essensreste zu entfernen, habe ich immer einen feuchten Waschlappen griffbereit. Egal ob für dein Baby, den Tisch oder den Boden – anstatt unzählige Feuchttücher zu nutzen, sind Waschlappen eine praktischere und umweltfreundlichere Alternative.
Die Beikoststart-Checkliste
- Bücher/Ratgeber: können dir dabei helfen, richtig in diese neue Thematik einzutauchen. Es gibt mittlerweile eine Bandbreite an Literatur, in der verschiedene Szenarien beschrieben werden, warum ein Baby nichts isst oder was die Ursache dafür sein könnte. Gerade zu Beginn ist man meist ziemlich ratlos und um hilfreichen Input froh. Falls du nicht mir Brei starten möchtest, gibt es alternativ das Baby Led Weaning Konzept, das ebenfalls eine breite Auswahl an Büchern bietet. Die meisten davon sind locker und unkompliziert verfasst und haben eine natürliche Herangehensweise. Meine Favoriten für den Beikoststart waren „Das große Buch von Babybrei & Beikost“ und „Breifrei für Babys“.
- Küchengeräte: Egal ob Dampfgarer, einen eigenen Babynahrungszubereiter oder Stabmixer – wichtig ist, dass du Geräte zu Hause hast, mit denen du Baby-freundlichen Brei zubereiten kannst.
- Kinderstühle: Ein Kinderstuhl der mitwächst ist am besten geeignet. Je nachdem ob ihr ein eigenes Tischlein oder anderes Zubehör dafür wollt, gibt es verschiedene Hersteller mit unterschiedlichem Lieferumfang.
- Besteck, Geschirr & Co.: Babyteller, Besteck, Tischset & ein Ganzkörperlätzchen gehören für mich bei der Einführung von Brei & Co. zur Grundausstattung.
- Vorratsbehälter: Ob zum Mitnehmen oder Einfrieren – Eiswürfelformen & simple Vorratsdosen mit Schraubverschluss (z. B. von Avent) sind wahre Alltagshelden und einfach total praktisch.
So gelingt der Start mit Beikost
Dass dein Baby nicht von heute auf morgen Unmengen an Brei oder fester Nahrung verspeist ist völlig normal. Lasst euch Zeit und gewöhnt euch langsam an die neuen Umstände. Achte auch darauf, dass du deinem Baby nicht zu viel Brei auf einmal anbietest. Gerade bei Brei setzt das Sättigungsgefühl später ein und daher ist es wichtig, ein Auge darauf zu haben.
Die meisten Babys finden es total spannend, wenn wir Großen uns etwas in den Mund stecken. Üblicherweise ist es ab Ende des 4. Monats bis Anfang zum siebten Monats so weit. Oft reicht dann die Flaschennahrung oder die Muttermilch nicht mehr aus und das Baby möchte mehr! Wann die Zeit reif und dein Baby bereit ist zu essen, erkennst du auch gerne an neugierigem und zappeligem Verhalten bei Tisch. Nichtsdestotrotz sollten dennoch alle Reifezeichen erfüllt sein.
Vielleicht hast du ja schon das ein oder andere Must-have zu Hause und bist für den Beikoststart gerüstet. Ich habe heute meine Erfahrungen und Tipps zum Beikoststart mit dir geteilt und freue mich, wenn du mir in den Kommentaren ein Feedback hinterlässt. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Freude bei diesem neuen Meilenstein und einen entspannten Start in die Beikost!
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