Create, Post, Influence – Das steckt hinter Influencer Marketing.
Nicht nur in der Modewelt gibt es bestimmte Buzzwords, die einer Erklärung bedürfen. Auch im Business-Bereich tauchen hin und wieder neue Begriffe auf, denen man unbedingt Aufmerksamkeit schenken sollte. Hier auf dem Karriere Blog wollen wir euch deshalb ein Fachwort genauer vorstellen, das seit geraumer Zeit die Werbeabteilungen dieser Welt erobert: Influencer Marketing! Warum uns persönlich dieses Thema nicht nur als Blogger betrifft und welche Posts dazu noch folgen werden, erfahrt ihr weiter unten im Beitrag.
Influencer Marketing – Wer, was, warum?
Wer selbst einen Blog oder beliebten Social Media Account hat, ist vermutlich schon mal aktiv mit dem Begriff Influencer Marketing in Berührung gekommen. Denn jene Women at Work, die online eine loyale Community um sich versammelt haben, gelten aus der marketingstrategischen Perspektive als Influencer. Mit ihnen gehen Unternehmen Kooperationen ein, die später gemäß Influencer Marketing best Practice als Werbung gekennzeichnet werden. Doch handelt es sich dabei überhaupt um Werbung im herkömmlichen Sinn?
Wer sich mit dem Thema Marketing beschäftigt, stößt meist recht schnell auf die etablierte Zweiteilung klassische Werbung vs. online Werbung. Auf den ersten Blick würde man hier Influencer Marketing wohl als Unterpunkt zur Online-Sparte anführen – doch ganz so einfach ist es nicht! Um eine wirklich sinnvolle Influencer Marketing Definition zu finden, müssen wir uns zunächst auf einen kleinen Ausflug in die Werbe-Geschichte begeben.
Marketing – damals und heute
Wir reisen zurück in die Mitte des letzten Jahrhunderts. Man hat die Schrecken des Krieges weitgehend hinter sich gelassen und langsam ist ein wirtschaftlicher Aufschwung zu spüren. Anstatt die Bedürfnisse der Konsumenten einfach nur mit zweckmäßigen Erzeugnissen zu befriedigen, stellt sich plötzlich eine neue Produktvielfalt ein. Das Angebot wird größer, der Konkurrenzdruck der Unternehmen steigt und neue Werbestrategien müssen her! Reichte es bisher, wenn ein Hersteller sachlich über sein Produkt informierte, müssen nun plötzlich Parameter wie Werte und Emotionen über die Werbemaßnahmen transportiert werden.
Damals sind Zeitung, Radio und TV die einzigen Medien, in denen effektiv geworben wird – sie gelten beim Publikum als authentisch. Irgendwann hatte ein Werbestratege die Idee, die positiven Eigenschaften seiner Produkte über eine Identifikationsfigur zu transportieren. Von nun an erklärt beispielsweise eine junge Dame, die aussieht wie die Frau aus der Nachbarschaft, der weiblichen Werbezielgruppe, dass sie ihr Gesicht am liebsten mit Nivea pflegt. Zeitgleich entstehen hunderte dieser persönlichkeitsbasierten Werbekonzepte – und sie funktionieren blendend!
Doch irgendwann änderte sich das Verhältnis der Kunden zu den klassischen Medien. Mit dem Siegeszug des Internets haben TV & Co. plötzlich kein Informationsmonopol mehr und man kann frei wählen, wie und wo man sich seine Informationen beschafft. Zeitgleich verlieren die erfundenen Werbepersönlichkeiten an Glaubwürdigkeit – und mit ihnen die beworbenen Produkte. Die Industrie reagiert darauf, indem sie beginnt, berühmte Testimonials einzusetzen.
Diese Strategie ist bis heute gebräuchlich – so erklärt uns Beispielsweise Eva Longoria, wie sie ihre Haare am liebsten färbt oder David Alaba lädt uns zur Eröffnung eines neuen Möbelhauses ein. Passend zu einer Werbelinie werden dann TV-Spots ausgestrahlt, YouTube Werbungen geschaltet, Zeitungs-Seiten gebucht und Ad-Banner platziert. Klassische Werbung, in Print und TV und die Maßnahmen der herkömmlichen Onlinewerbung ergeben so einen Mix, der eine gemeinsame Botschaft transportiert.
Wie glaubwürdig diese Botschaft für den Kunden ist, bleibt dabei von Kanal zu Kanal gleich. Fakt ist, Werbung mit berühmten Testimonials wirkt. Aber nicht, weil sie glaubhaft oder authentisch ist. Denn Mittlerweile zählt es zum Allgemeinkonsens, dass die werbenden Stars von ihren Managements arrangierte Deals eingehen und dann vor der Kamera ein vorgegebenes Skript einhalten. In gewisser Weise könnte man solche Personen wohl auch als Influencer bezeichnen – doch mit dem Influencer Marketing, wie wir und viele andere es mit Blog, Instagram & Co. umsetzen, haben die Fernseh-Testimonials nichts zu tun.
Also, was ist Influencer Marketing?
Ganz einfach formuliert: Influencer Marketing ist das, was die Werbungen der 1950er und 60er vorgaben zu sein. Echte Menschen, die echte Produkte benutzen und ihre ehrliche Meinung an eine Community weitergeben. Und die heutigen Influencer haben das, wovon man als Werbefachmann eigentlich nur träumen kann: Wissen darüber, wen genau sie mit ihren Inhalten ansprechen und gleichzeitig auch noch ein aktives Feedback seitens ihrer Leser und Follower.
Während hinter klassischer Werbung also immer vorrangig die Marketingabteilung des Unternehmens steht, geht Influencer Marketing von realen Personen und deren persönlichen Erfahrungen aus. Ein heute viel diskutierter Aspekt in diesem Bereich ist die Bezahlung von Influencer Kooperationen. So manch einer steht dieser negativ gegenüber und behauptet, das im Hintergrund fließende Geld würde die Influencer selbst weniger authentisch machen. Tatsächlich stimmt das aber so nicht – denn beinahe jeder Blogger kennzeichnet gesponserte Inhalte und hält gleichzeitig in einer Klausel fest, das die von ihm publizierten Erfahrungen und Meinungen seine eigenen sind.
Das Unternehmen gibt meistens für die Kooperation nur grobe Hard Facts zur Produktbeschaffenheit bzw. den Inhaltsstoffen vor, die rein der sachlichen Information dienen. Der Influencer verarbeitet schließlich seine eigenen Ansichten in seinem persönlichen Text- und Bild-Stil. Hier entsteht nicht nur für den Werbetreibenden, sondern auch für die Zielgruppe ein Mehrwert – denn als Influencer gibt man Inhalte an seine ganz persönliche Community weiter. Das heißt man kennt nicht nur die Menschen, mit denen man kommuniziert, sondern kann sie auch gezielt mit Inhalten ansprechen, die für sie relevant sind.
Der richtige Marketing Mix!
Aber wie lässt sich Influencer Marketing nun sinnvoll mit bestehenden Werbemaßnahmen verbinden? Wenn ein Unternehmen klassische Werbung verwendet um seine Kunden zu erreichen, dadurch aber nicht nachhaltig die gewünschte Zielgruppe anspricht, macht es Sinn, zusätzlich auf zeitgemäßere Marketingmaßnahmen zu setzen. Influencer Marketing ist dabei aber nicht eine Erweiterung der aktuellen Kampagne – es ist eine eigenständige Strategie, mit einer eigenen Stimme und einem individuellen Look and Feel.
Wer seine Inhalte an Influencer weitergibt, schenkt ihnen ein Stück weit Vertrauen – nämlich dass sie selbst am besten wissen, wie sie Informationen zielgruppengerecht aufbereiten. Im Gegenzug weiß man jedoch ganz genau, wen man mit einer Kooperation erreicht und kann hinterher auch anhand des Feedbacks feststellen, ob sich die Zielgruppe wirklich aktiv mit den beworbenen Produkten auseinandersetzt. Denn wie auch im Offline-Privatleben findet in der Influencer Community ein gemeinsamer, produktiver Austausch statt, bei dem jeder auf die Ehrlichkeit und Authentizität der Anderen vertraut.
So gesehen ist Influencer Marketing eine Form der Werbung, bei der das Menschliche im Vordergrund steht. Mit gemeinsamen Werten und Interessen als Basis, braucht es keine beeinflussende Strategien im Hintergrund und so etwas wie „Werbeverdrossenheit“ ist kein Thema.
Ein Beispiel für eine bezahlte Influencer-Kampagne.
Wie findet man den richtigen Influencer?
Geht es bei klassischer Werbung um Parameter wie Sendezeiten und Titelseiten, steht beim Influencer Marketing die Suche nach der richtigen Persönlichkeit im Vordergrund. Jemanden zu finden, der in seinen Werten und Inhalten mit der Unternehmensidentität kompatibel ist und dabei auch noch Menschen um sich versammelt hat, die man gerne erreichen möchte, ist alles andere als leicht.
Hier können Insider der Branche ihr erworbenes Wissen nützen und als Netzwerker fungieren! Wir, als Blogger und Influencer, wissen worauf es ankommt und sind deshalb selbst gerade im Begriff, eine Influencer Marketing Agentur in Tirol und Westösterreich aufzubauen. Vielleicht seid ihr ja in eurem Business noch auf der Suche nach der richtigen Vertretung im Social Web? Wir freuen uns über eure Anfragen und auch darauf, ein maßgeschneidertes Influencer Portfolio für euch zusammenzustellen!
Wie seht ihr die Welt der Influencer und der damit verbundenen Werbemöglichkeiten? Viele mögen diesen Begriff ja nicht, dennoch müssen wir uns eingestehen, dass wir auch als klassischer Blogger einen gewissen Einfluss auf unsere Leser ausüben. Wir sind gespannt auf eure Kommentare!
PS: Wie wir die Welt rund ums Influencer Marketing sehen und miterleben und wann man lieber die Finger davon lassen sollte, verraten wir euch demnächst in einem eigenen Beitrag.
ein super interessanter Beitrag liebe Reni! es ist schon erstaunlich wie sich das Bild der Werbung gewandelt haben und im Prinzip sind wir ja alle ein Teil davon geworden ;)
❤ Tina von http://liebewasist.com
Danke für den tollen Beitrag, das ist super interessant!
Viele Grüße
Vera
Sehr gerne!
[…] kurzem haben wir hier auf dem Karriere Blog das Buzzword Influencer Marketing genauer unter die Lupe genommen. Aufbauend auf jenen Beitrag, möchten wir heute noch etwas tiefer […]